Capoeira Angola
Capoeira wird mit Brasilien in Verbindung gebracht, aber ihre Wurzeln liegen in Afrika – daher der Name "Capoeira Angola". Die Afrikaner, die nach Brasilien als Sklaven verschleppt wurden, haben ihre Tänze und Gesänge in eine Kampfkunst gegen ihre Unterdrücker verwandelt. Die Capoeira-Kämpfer beziehen ihre Energie aus der Musik und aus dem Kreis, den die Spieler bilden, der Capoeira-Roda. In der Roda spielen zwei Capoeiristas miteinander und üben die erlernten Bewegungen im freien Spiel.
Mestre Rosalvo, der Meister der "Academia Jangada", achtet auf die Beherrschung zweier grundlegenden Aspekte der "Capoeira Angola" nach der Tradition: die Musik und die Bewegungen.
Bewegungstraining
Das Training ist unterteilt in Anfänger- und Fortgeschrittenengruppen. Trainiert werden die Basisbewegungen der "Capoeira Angola" sowie Kombinationen der Bewegungen für das Partnerspiel (Roda). Jedes Training beginnt mit einer Aufwärmphase.
Musikunterricht
Die Schüler lernen die traditionellen Lieder (Ladainha, Saudacao und Corrido) und Instrumente (Berimbau, Atabaque, Pandeiro, Agogo und Reco-Reco) der Capoeira spielen.
Mestre Rosalvo
Rosalvo dos Santos kam 1989 als erster ´Angoleiro´ nach Europa, um "Capoeira Angola" zu unterrichten und somit seine Kultur zu vermitteln und die Tradition aufrecht zu erhalten. Er gründete die Capoeira-Gruppe "Filhos de Angola“.
Bei den Treffen der "Capoeira Regional" in Europa vertrat Rosalvo als erster diese Capoeira-Richtung. 1993 organisierte er zusammen mit seiner Schülerin Susanne Oesterreicher das "Erste Internationale Capoeira--Angola-Treffen" in Europa und lud Mestres, Lehrer und Schüler aus Brasilien und New York ein. Das war der Ausgangspunkt der jährlichen Capoeira-Angola-Treffen, deren Beispiel von den ´Angoleiros´ in ganz Europa aufgegriffen wurde.
1994 unterrichtete Rosalvo beim Treffen in Zürich (Schweiz) und 1995 in Arhus (Dänemark), wo auch Mestre Joao Grande eingeladen wurde. Rosalvo gab regelmäßig Workshops in Frankreich, Israel, Schweden und England. Schließlich ermöglichte er den beiden ´Angoleiros´, Mestre Laercio und Mestre Roberval, nach Berlin zu kommen.
1996 wurde er von seinem Lehrer, Mestre Cobra Mansa, zum "Zweiten Internationalen Capoeira-Angola-Treffen" (außerhalb Europas) in Washington eingeladen, der für Rosalvo mit einem unverhofften Höhepunkt endete: Mestre Cobra Mansa überreichte ihm für seine Arbeit in der "Capoeira Angola" das Diplom des Contramestres.
Am 19. Juli 1997 gründete er mit Susanne Oesterreicher die "Academia Jangada" in Berlin – die erste europäische Akademie für Capoeira, nach dem Vorbild der Akademien in Brasilien.
1998 organisierte die "Academia Jangada" das "Fünfte Internationale Capoeira-Angola-Treffen" und das "Erste Internationale Treffen für afro-brasilanischen Tanz". 1999 gründete Contramestre Rosalvo die Capoeira--Gruppe "Vadiaçao".
2001 und 2002 organisierte er die großen internationallen Sommerworkshops. Ein Empfang in der brasilianischen Botschaft in Berlin war der Auftakt für ein 5-tägiges Workshop mit über 180 internationalen Teilnehmern aus ganz Europa. Während des Sommerworkshops 2002 wurde Rosalvo von den Großmeistern Joao Pequeno und Joao Grande zum Meister ernannt.